Auch periphere Nerven müssen in der Neurorehabilitation untersucht werden: das Nervensystem ist eine Einheit!
Studien belegen Veränderungen weit weg vom ursprünglichen Läsionsort als direkte oder indirekte Folge der Hirnläsion. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche, wie wir die Anpassungsfähigkeit peripherer Nerven an Bewegung untersuchen und behandeln können. Spezifische Tests, Alltagshandlungen, Gewohnheiten, auch sogenannte typische Phänomene wie Spastik/Spastizität, Sensibilitätsstörungen, verändertes Verhalten und Wahrnehmungsstörungen: alles kommt auf den Prüfstand. Verbale und vor allem non-verbale Kommunikation geben wichtige Hinweise , die wir zu interpretieren lernen, ebenso wie unterschiedliche Techniken aneinander und mit Betroffenen.
Lass dich überraschen und sei bereit, Überzeugungen zu hinterfragen und neue Ideen zu entwickeln.

Kursziel:
Bei Patient*innen mit einer Schädigung des zentralen Nervensystems den Einfluss mangelnder Anpassungsfähigkeit peripherer Nerven an Bewegung evaluieren und in Alltagsaktivitäten und -situationen behandeln zu können.

Kursinhalte:

  • Einführung in die Neurodynamik und in die Pathoneurodynamik
  • Neurodynamische Teste und ihre Durchführung bei neurologischen Patient*innen
  • Entlastungsstellungen für periphere Nerven und deren Auswirkungen auf das (Bewegungs-)Verhalten von Patient*innen
  • Analyse von Positionen und Lagewechsel
  • Analyse von Alltagsaktivitäten unter neurodynamischen Gesichtspunkten sowie die entsprechende Fazilitation
  • Differenzierungsteste für andere möglicherweise beteiligten Strukturen (v. a. Muskeln, Gelenke)
  • Mobilisationstechniken für das Nervensystem
  • Mobilisationstechniken für Gelenke
  • Umgang mit Schmerzen und Schmerzreaktionen
  • Aspekte der Wahrnehmung und der Kommunikation
  • Einsatz von Körpersprache, Gestik, verbalen und non-verbalen Hilfestellungen
  • Eigenerfahrungen, Workshops, praktische Arbeit aneinander
  • Patient*innen-Demonstration durch die Kursleitung
  • Patient*innen-Behandlung zu zweit unter Supervision
  • Clinical Reasoning und Evaluation der Behandlung
  • Auswahl und Durchführung eines Eigentrainings unter verschiedenen Aspekten

Teilnahmevoraussetzung:
Praktische Erfahrung im Umgang mit Patient*innen mit erworbener Hirnschädigung.

Teilnehmerstimmen:

Besonders profitiert habe ich von:

  • der Theorie mit viel Handwerkszeug verknüpft – für alle Patient*innen gut umsetzbar (Intensiv – Spätphase)
  • der Analyse von Bewegungen mit neurodynamischen Gedanken
  • dem neuen Verständnis für die Probleme von neurologischen Patient*innen
  • der Vielfältigkeit: Maitland, Neural, Lagerung – so viele verschiedene Aspekte
  • dem ganzheitlichen Denken – nicht zu sehr in einem Behandlungskonzept zu denken

Gut gefallen hat mir:

  • die Vielfalt des INN-Konzepts
  • die vielen neuen Behandlungsideen/-möglichkeiten
  • die Praxis – mit vielen Grifftechniken und Variationen
  • die angepasste Technik auf die neurologischen Patient*innen

Zielgruppe:

  • Physiotherapeut*innen (auch ohne Bobath-Grundkurs)
  • Ergotherapeut*innen nach Rücksprache mit der Kursleitung

 Termin:
20.01. – 24.01.2025 (Teil 1)
23.06. – 27.06.2025 (Teil 2)

Kursleitung:
Nora Kern MSc (OMPT) (D)
Physiotherapeutin
Bobath-Aufbaukurs-Instruktorin
INN® Konzeptentwicklung & Ltd. Instruktorin

Teilnehmerzahl:
12 (alleine) – 16 (mit Assistent*in)

Unterrichtseinheiten:
ca. 100

Kurszeiten:
Am 1. Tag um 09:00 Uhr

Kursgebühr:
Euro 1.500,-